Ursprünglich einmal als schlichtes Fertighaus begonnen, erhielt das Haus bereits bei vergangenen Eingriffen an drei Seiten Anbauten, die es beinahe zu den Ausmaßen einer stattlichen Villa auswachsen ließen. Zur Umnutzung des Hauses zu zwei Wohneinheiten sollte nun noch eine Aufstockung erfolgen, wozu das Abtragen des bestehenden, allzu behäbigen geschopften Walmdaches die Möglichkeit bot, einen frischeren Gebäudecharakter vorzubereiten.
Die Bauvorschriften erlaubten zur Aufstockung lediglich ein Staffelgeschoss, dessen Restfläche jedoch sinnig als Dachterrasse genutzt wird. Da ein Staffelgeschoss dem Haus zumeist alle Kraft nimmt, indem es die raumfassende Kraft der Dachlinie aufgrund des Zurückweichens hemmt, wurde der Ansatz von einem pavillonartigen Aufbaut verfolgt, dem der bestehende Baukörper der unteren beiden Geschosse gleichsam als Sockel dient.
Um den recht aufgerissenen Hauskörper zu gliedern und einheitlich zu fassen, wurde ein Gerüst aus zwei verschiedenen Putzarten vorgesehen: Ein schärferer Putz in weiß bleibt an den Ecken und als Fensterfasche als untere Ebene sichtbar für den abgesetzten oberen Putz mit einer lebhafteren Struktur und einer sanften Tünche aus blau-grau. Den Klang vervollständigen naturbelassene Holzfenster und kupferne Spenglerteile.
Innen erhält das Haus eine großzügige Raumgestaltung mit Atrium zwischen Aufstockung und Erdgeschoss, das als umlaufender Galeriegang die Schlafzimmer erschließt und unten den Gelenkpunkt zwischen Wohn- und Essbereich bildet.
Leider wurde auf die Entwurfsgestaltung der Fassade bei der Ausführung keine Rücksicht genommen, sodass das Haus in reinweißem Kunstharzputz und anthrazitgrauen Elementen nun genauso nichtssagend und unbeholfen in der Landschaft steht wie die restlichen uniformen Belanglosigkeiten des heutigen Bauens.



